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Feministischer 1. Mai. 2020

Warum ist der 1. Mai als „Tag der Arbeit“ eigentlich ein Feiertag?

Der 1. Mai hat seine Wurzeln in der Arbeiter*innenbewegung. Erstmals sind die Arbeiter*innen 1886 in den USA mit ihren Forderungen nach einem Acht-Stunden-Tag, unbefristeten Arbeitsverträgen und der Abschaffung von Kinderarbeit auf die Straße gegangen. Seitdem gilt der 1. Mai als „Kampftag der Arbeiter*innenbewegung“, an dem Arbeitnehmer*innen mit Gewerkschaften ihren Forderungen Nachdruck verleihen. 

Auch das Jugendwerk der AWO versteht sich als Teil der Arbeiter*innenbewegung und setzt sich für bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen ein. 

Immer wieder aktuelle Themen am 1.Mai sind beispielsweise Grundrente, Mindestlohn, Ausbildungsbedingungen, steigende Mieten und soziale Sicherheit. 

Momentan wird viel über die Arbeitsbedingungen in sogenannten systemrelevanten Berufen gesprochen, weshalb wir den 1.Mai 2020 dafür nutzen möchten, Care-Arbeit (Sorgearbeit) in den Vordergrund zu rücken.

Unter Care-Arbeit fallen Tätigkeiten wie Kinderbetreuung oder Altenpflege, aber auch familiäre Unterstützung und häusliche Pflege. Dass diese Arbeiten zu über 80 Prozent von Frauen* geleistet werden, wird gesellschaftlich als selbstverständlich oder sogar natürlich angesehen. Oft handelt es sich dabei um prekäre Arbeitsverhältnisse oder auch um unbezahlte Hausarbeit. Daran wird leider deutlich, dass Care-Arbeit häufig nicht als geschlechterunabhängige Profession verstanden und anerkannt wird. 

Zudem sind Frauen* häufiger von einer Doppelbelastung durch private Care-Arbeit und Lohnarbeit betroffen und verdienen im Jahr 2020 immer noch im Durchschnitt 21 Prozent weniger als Männer*. 

Unser Ziel ist eine freie Gesellschaft, die die vollständige Entwicklung menschlichen Potenzials jenseits ihrer ökonomischen Verwertbarkeit ermöglicht.

Der Kampf für Arbeiter*innenrechte heißt für uns, den Kapitalismus und patriarchale Strukturen zu überwinden. 

Deshalb fordern wir: 

  • Wertschätzung von Care-Arbeit, auch im monetären Sinne.
  • Geschlechtsstereotype Arbeitsteilung überwinden.
  • Tarifbindung, um Ungleichheit zu verringern.
  • Gender Pay Gap sichtbar machen und schließen.  

Unsere Aktion: Mach auch du deine Forderung oder deine Haltung für einen feministischen 1. Mai 2020 für andere sichtbar. 

Schreibe sie auf ein Plakat und hänge sie ins Fenster, schreibe sie mit Kreide auf die Straße oder finde eine andere kreative Möglichkeit.

Teile deine Forderung auf social media unter: #TagderArbeit2020 #Feminismus und verlinke @jugendwerkhh .